“It’s Kuscheltime”

Worin liegt der Unterschied zwischen Muster und Struktur? Wie gelingt es, ein flauschiges Fell auch auf visueller Ebene zu transportieren? Welche Künstlerinnen setzten sich mit Materialität und der Beschaffenheit von Oberflächen auseinander?

Aus einem Repertoire an Kuscheltieren sollten die Schülerinnen sowie Schüler der 1A und 1B einen Favoriten auswählen und in Form einer Objektstudie visualisieren. Mittels Bleistift als zeichnerisches, strukturbildendes Mittel sollte die taktile Weichheit der Kuscheltiere transportiert werden.

Meret Oppenheims berühmtes Werk „Frühstück im Pelz“ („Le déjeuner en fourrure“), eine mit Gazellenfell bezogene Tasse samt Untertasse und Löffel, wurde zuvor analysiert und interpretiert.
Die Idee zu diesem surrealistischen „Objet trouvé“ entstand bei einem Treffen: 1936 saß die Künstlerin zusammen mit Pablo Picasso im künstlerisch-intellektuell geprägten Pariser „Café de Flore“. Ums Handgelenk trug sie einen selbst kreierten Armreifen aus Metall, mit feinem Pelz besetzt. Begeistert von ihrem Schmuckstück meinte Picasso, man könne ja alles mit Pelz überziehen. Inspiriert von dieser inneren Vorstellung entgegnete sie: ja, ebenso die Tasse oder den Unterteller vor ihr.

Mit einer Vision beginnend, setzte sie diese schließlich mit den notwendigen Utensilien und einem feinen Gazellenfell, das sie zufälligerweise zuhause hatte, um. So skurril das Objekt war, wurde es zu einem der meistzitierten und abgebildeten Werke des Surrealismus.

Auf diesem von gegenseitigen Inspirationen geprägten Weg, wurde einem banalen Alltagsgegenstand die Funktionalität entzogen und die Verfremdung als künstlerische Strategie angewandt. Zudem forciert die extreme Gegensätzlichkeit der Materialien (Fell: weich, warm & strukturiert versus Porzellan: hart, kühl & glatt) das bizarre Element des Werkes.

«Was mich gereizt hat, als ich diese Idee hatte: der absolute Gegensatz von Pelz und Porzellan», sagte Meret Oppenheim einst über ihr berühmtestes Werk.

Link der Abbildung des Werkes: https://tageswoche.ch/wp-content/uploads/2013/09/imagescms-image-002987374.jpg (28.1.2020)

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