Alexander Calder (1898-1976), dessen Etablierung in der Kunstwelt sich durch Porträts und Tiere aus Draht vollzog, diente als Inspirationsquelle für die entstandenen SchülerInnenwerke. Der Künstler veranschaulichte, wie man ein körperhaftes Volumen auch durch eine einzige, in den leeren Raum hinein ‚geschriebene’ Linie darstellen konnte. Dadurch erweiterte er Begriffe wie Plastik und Skulptur, die bisher mit schweren Materialien wie Metall, Stein oder Holz assoziiert wurden.
Aufgabe der SchülerInnen der 3c war es, aus einem Stück Aludraht je zwei Tiere zu formen, die von selbst stehen können und in Interaktion treten. Basierend auf Fotovorlagen sollten bei der nächsten Aufgabenstellung abstrakte, reduzierte menschliche Figuren aus nur einer durchgehenden Linie grafisch entwickelt und in dreidimensionale Drahtobjekte übersetzt werden. Reduktion, Schlingen bei Richtungsänderungen, Einbauen von Überschneidungen waren Teilaspekte der Arbeiten.
Anschließend wurden die Drahtobjekte vor einem dunklen Hintergrund platziert, beleuchtet und fotografisch dokumentiert. Durch die Lichtquelle entstanden interessante Schattenspiele. Aufgrund der Projektion des Schattens entfalteten sich grafische Spuren auf Boden- und Wandfläche, wodurch ein Spannungsfeld zwischen Zweidimensionalität der Linien und Dreidimensionalität der Objekte entstand.