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Wittgenstein-Preisträgerin referiert am BRG Waidhofen

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BRG-Absolventin und Oberflächenphysikerin Univ.-Prof. DI Dr. Ulrike Diebold zu Gast an ihrer alten Schule

HP3Am Freitag, den 28. April 2014 kehrte die Wittgenstein-Preisträgerin und Professorin an der TU Wien Dr. Ulrike Diebold kurz an ihre ehemalige Schule zurück um den interessierten SchülerInnen der 6. bis 8. Klassen von ihrer Arbeit und ihren Forschungsergebnisse zu erzählen. Dr. Diebold zählt zu den international führenden Expertinnen für Oberflächen von Metalloxiden. 

Dr. Ulrike Diebold, geboren in Kapfenberg, entstammt einer, wie sie selbst sagt, „eher naturwissenschaftlich-technischen Familie“. Es ist ihrem allerersten Physiklehrer zu verdanken, dass sie schnell davon überzeugt war, „dass Physik einfach, logisch und lustig“ sei. Nach Ablegung ihrer Reifeprüfung am BRG Waidhofen/Ybbs im Jahre 1980 studierte sie Technische Physik an der TU Wien und begann 1993 an der Tulane University in New Orleans an Metalloxiden zu forschen.

In ihrem Spezialgebiet Oberflächenphysik untersucht die Wissenschaftlerin die obersten paar Atomlagen von Materialien, speziell von Metalloxiden. Für die Industrie spielen Metalloxide eine wichtige Rolle: „Sie werden oft als Katalysatoren eingesetzt, aber sie können auch für ganz andere Zwecke dienen, etwa als weiße Pigmentfarbe“, so die Forscherin.

Zu den wichtigsten Werkzeugen der Physikerin zählt das Rastertunnelmikroskop, mit dem es möglich ist, einzelne Atome zu beobachten. Es gelang ihr, wichtige neue Erkenntnisse über die atomaren Vorgänge an der Oberfläche der Metalloxide zu gewinnen. Besonders bekannt wurde sie durch ihre Arbeit mit Titanoxid. Grundsätzlich ist die Mutter von zwei Söhnen grundlagenorientiert. Doch die Fragestellungen sind für viele angewandte Bereiche interessant, wie etwa in der chemischen Industrie oder in der Halbleiterindustrie.

Neben zahlreichen Auszeichnungen in den USA hat Dr. Ulrike Diebold 2012 den mit 2,5 Millionen Euro dotierten“ Advanced Grant“ des Europäischen Forschungsrates sowie im April 2013 den Arthur W. Adamson-Award für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Oberflächenchemie erhalten. Dr. Ulrike Diebold ist die vierte Frau, die den Wittgenstein-Preis, der auch als „Austro-Nobelpreis“ gilt, erhalten. Diese mit 1,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung für GrundlagenforscherInnen ist der höchste Wissenschaftsförderpreis in Österreich. Das Geld will die Physikerin dazu verwenden, ihr Labor auf den modernsten Stand zu bringen und ihrer Arbeitsgruppe „bestmögliche Arbeitsbedingungen“ zu bieten.

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